Kategorie: Bundesfreiwilligendienst

  • Hilfe für Bedürftige

    Hilfe für Bedürftige

    Tante-Emma-Laden und Sozialcafe in Schöningen

    Es ist Montagmittag am Goetheplatz in Schöningen im Landkreis Helmstedt. Der von der BVIK betriebene Tante-Emma-Laden hat geöffnet. Männer und Frauen tragen Kisten nach draußen, verstauen sie in ihren Autos oder an Ihren Fahrrädern. Es ist Ausgabezeit in dem kleinen Laden, der in einer ehemaligen Wohnung des Hauses Nummer 4 untergebracht ist.
    Einrichtungsleiter Rüdiger Bobrowski kennt seine Kunden alle beim Namen. Sie sind Bürgergeldempfänger, Rentner oder andere Bedürftige.

    Wer sich hier Lebensmittel holt, muss einen Berechtigungsschein vorlegen oder seinen Rentenbescheid, erklärt Rüdiger Bobrowski. Aktuell würde sein sechsköpfiges Team 30 bis 40 Familien unterstützen.
    Jeweils Montag, Mittwoch und Freitag ist Ausgabetag. Dann packen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer die Kisten, zudem können sich die Kunden weitere Lebensmittel selber aussuchen.
    Diese werden von umliegenden Lebensmitteldiscountern zur Verfügung gestellt und vom Tante-Emma-Team täglich abgeholt.
    Meist ist das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen. Was natürlich nicht heißt, die Ware ist verdorben. Wie ist auf einem Schild am Ausgabetisch zu lesen: „Es heißt ‘mindestens haltbar bis‘ und nicht ‚sofort tödlich ab‘“.
    Im Flur der Wohnung hängt an einem Kleiderständer gebrauchte Bekleidung, die mitgenommen werden kann, mitunter auch mal Blumen oder Kräuter.
    „Nicht immer ist alles ausreichend da, aber wir können nur geben was wir haben.“ sagt Bobrowski. Der Schöninger hat vor 10 Jahren bei der Ausgabestelle als ‚Ein- Euro -Jobber‘ angefangen, seit drei Jahren leitet er nun die BVIK Einrichtung.
    Die Arbeit sei jedoch nur mit Hilfe der zwei Bufdis Jessica Schröter und Stefanie Kniep sowie den Ehrenamtlichen Marcus und Grietje Murgia, Kati Mach und Heidemarie Kleiber zu stemmen.
    Sie hat an diesem Tag Dienst. „Mir geht es gut, also warum soll ich Menschen denen es nicht so gut geht nicht helfen“, beschreibt die 75-jährige ihre Motivation sich ehrenamtlich zu engagieren.
    Ihr zur Seite steht an diesem Mittag Grietje Murgia. Sie hatte im Rahmen eines Bundesfreiwilligendienstes im Tante-Emma-Laden angefangen. Nachdem die Maßnahme ausgelaufen war, blieb sie als ehrenamtliche Helferin.
    Beide Frauen sind ein eingespieltes Team, wissen was die Familien brauchen, wie viele Kinder versorgt werden müssen.
    Alle Lebensmittel werden von den Frauen sortiert, ist tatsächlich etwas Unbrauchbares dabei, wird es aussortiert.
    Das Betriebsklima stimme – das sei wichtig, betont Heidemarie Kleiber. Dabei ist der Tante Emma Laden inzwischen mehr als nur eine Lebensmittelausgabe für Bedürftige.
    Immer mittwochs öffnet in der gegenüberliegenden Wohnung das kleine Café. Dann sind alle die Lust haben zum Frühstück eingeladen.
    Am Freitag strömt meist der Duft von frischem Essen durch die Räume, dann gibt es Mittagessen. „Das kleine Tante-Emma-Café ist auch ein sozialer Treffpunkt hier in Schöningen geworden, es sind sogar schon Freundschaften entstanden,“ freut sich Rüdiger Bobrowski.

  • Bufdis mit Geduld und grünem Daumen

    Bufdis mit Geduld und grünem Daumen

    Eine grüne Oase zwischen Wohnblöcken in der Köthener Rüsternbreite im Südwesten der Stadt. Kinderlachen ist zu hören. Einige Jungs spielen Fußball, Mädchen üben ihre Treffsicherheit beim Armbrustschießen. Die Grundschüler aus Radegast haben Projekttag beim „Grünen Daumen“, der das Gelände seit dem Frühjahr 2024 bewirtschaftet.
    Der Verein engagiert sich seit vielen Jahren in der Umweltbildung für Kinder und Jugendliche und setzt dabei auf die Hilfe der Bundefreiwilligen der BVIK.

    Angelika Schöneberg gehört zu diesen Bufdis. Geduldig stapelt sie ein ums andere Mal Plaseblumentöpfe, die als Zielscheiben dienen. Diana Weise ist unterdessen in der Küche zugange, hat die Pizza im Blick, die im Ofen langsam knusprig wird. Seit März arbeitet die gelernte Friseuse als Bundesfreiwillige durch die Vermittlung der BVIK beim Grünen Daumen. „Zu Hause rumsitzen und nichts tun ist so gar nicht mein Ding. Hier in dem riesigen Garten kann ich mich auspowern“ Ihre Kollegin Andrea Ziethmann ist gelernte Gärtnerin. Ein Bürojob wäre so gar nicht ihr Ding, erzählt sie.
    Auch sie gehört zum acht bis zehnköpfigen Team der Bundesfreiwilligen die beim Grünen Daumen arbeiten. „Wir versuchen auf die individuellen Fähigkeiten jedes Einzelnen einzugehen. Jeder betreut bei solchen Projekttagen eine kleine Gruppe von Kindern,“ erklärt Nikole Erben die Vereinschefin.

    Ihr Mann Bernd Berger steht ihr dabei stets zur Seite. „Ohne die Bundesfreiwilligen ginge hier gar nichts.“.
    Johanna Klimczak hat inzwischen ein kleines Mikroskop aufgebaut, mit dessen Hilfe die Grundschüler allerlei Käfer ganz groß betrachten können. Als studierte Naturschutz und Landschaftsplanerin vermittelt sie ihr Fachwissen gern kindgerecht an die kleinen Forscher.
    Ein bis anderthalb Jahre dauert der Bundesfreiwilligendienst.
    Eine Altersbeschränkung hierfür gibt es nicht. Die Verantwortung für die Männer und Frauen in Köthen übernimmt seit Jahren die BVIK. Sie sorgt für die entsprechenden Verträge und die Vermittlung.
    Was alle Bufdis beim Grünen Daumen eint, ist die Freude mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Klar gebe es auch immer mal sprachliche Barrieren, aber die würden meist schnell überwunden. Und wenn mal keine Kinder in dem weitläufigen Gelände zwischen den Wohnblöcken toben, spielen oder etwas über Bienen lernen, dann heißt es für die Bundesfreiwilligen, Unkraut rupfen, Rasen mähen , aussäen oder auch ernten.
    Zu tun gibt es immer was.