Eine grüne Oase zwischen Wohnblöcken in der Köthener Rüsternbreite im Südwesten der Stadt. Kinderlachen ist zu hören. Einige Jungs spielen Fußball, Mädchen üben ihre Treffsicherheit beim Armbrustschießen. Die Grundschüler aus Radegast haben Projekttag beim „Grünen Daumen“, der das Gelände seit dem Frühjahr 2024 bewirtschaftet.
Der Verein engagiert sich seit vielen Jahren in der Umweltbildung für Kinder und Jugendliche und setzt dabei auf die Hilfe der Bundefreiwilligen der BVIK.

Angelika Schöneberg gehört zu diesen Bufdis. Geduldig stapelt sie ein ums andere Mal Plaseblumentöpfe, die als Zielscheiben dienen. Diana Weise ist unterdessen in der Küche zugange, hat die Pizza im Blick, die im Ofen langsam knusprig wird. Seit März arbeitet die gelernte Friseuse als Bundesfreiwillige durch die Vermittlung der BVIK beim Grünen Daumen. „Zu Hause rumsitzen und nichts tun ist so gar nicht mein Ding. Hier in dem riesigen Garten kann ich mich auspowern“ Ihre Kollegin Andrea Ziethmann ist gelernte Gärtnerin. Ein Bürojob wäre so gar nicht ihr Ding, erzählt sie.
Auch sie gehört zum acht bis zehnköpfigen Team der Bundesfreiwilligen die beim Grünen Daumen arbeiten. „Wir versuchen auf die individuellen Fähigkeiten jedes Einzelnen einzugehen. Jeder betreut bei solchen Projekttagen eine kleine Gruppe von Kindern,“ erklärt Nikole Erben die Vereinschefin.

Ihr Mann Bernd Berger steht ihr dabei stets zur Seite. „Ohne die Bundesfreiwilligen ginge hier gar nichts.“.
Johanna Klimczak hat inzwischen ein kleines Mikroskop aufgebaut, mit dessen Hilfe die Grundschüler allerlei Käfer ganz groß betrachten können. Als studierte Naturschutz und Landschaftsplanerin vermittelt sie ihr Fachwissen gern kindgerecht an die kleinen Forscher.
Ein bis anderthalb Jahre dauert der Bundesfreiwilligendienst.
Eine Altersbeschränkung hierfür gibt es nicht. Die Verantwortung für die Männer und Frauen in Köthen übernimmt seit Jahren die BVIK. Sie sorgt für die entsprechenden Verträge und die Vermittlung.
Was alle Bufdis beim Grünen Daumen eint, ist die Freude mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Klar gebe es auch immer mal sprachliche Barrieren, aber die würden meist schnell überwunden. Und wenn mal keine Kinder in dem weitläufigen Gelände zwischen den Wohnblöcken toben, spielen oder etwas über Bienen lernen, dann heißt es für die Bundesfreiwilligen, Unkraut rupfen, Rasen mähen , aussäen oder auch ernten.
Zu tun gibt es immer was.


